Ein zwei Kilometer langer Karnevalsumzug durch die Altstadt Bangkoks zur Eröffnung des 'Harmony World Puppet Carnival Festivals'!
Ankunft in Bangkok
Nachdem wir zwei herrlich entspannte Wochen durch den Norden und Südosten Thailands gereist sind, kamen wir ein zweites Mal in der Hauptstadt Bangkok an. Als wir uns an unserem ersten Tag im Hotel einigermaßen zurecht gefunden hatten, die ersten Informationen für den Ablauf des Festivals durchgegangen sind und einen kleinen Teil der Künstler aus aller Welt kennenlernen konnten, startete das Festival mit einer gewaltigen Parade durch die halbe Altstadt Bangkoks.
Die Eröffnungsparade
160 Solokünstler und Künstlergruppen aus 85 Ländern aller Kontinente trafen sich im Contemporary Art Center, um sich teils in ihre traditionellen Kostüme zu begeben, ihre Puppen vorzubereiten, ihre Instrumente zu stimmen; ich begab mich mit dem Fat-Suite und der Maske der ‚Dicken‘ in den ersten Stock. Dort warteten, im Schneidersitz auf dem Boden sitzend, eine Reihe von jungen Thais in thailändischer Tracht und Turnschuhen.
Ich verwandelte mich in meine monströse Obdachlose und mischte mich unter das bunte Künstlervolk.
Nach einem längeren chaotischen Aufrufprozedere der verschiedenen Länder, marschierte der zwei Kilometer lange Karnevalsumzug endlich los, mit thailändischem Orchester und Fahnenträgern vorneweg. Hinter den einzelnen Länderschildern tummelten sich Handpuppen aus Frankreich, Mobarak gefolgt von einer teuflischen Großfigur aus dem Iran, Bauchtänzermarionetten aus Ägypten, kambodschanische Schattenfiguren aus Leder, kostümierte Maoris aus Neuseeland u.v.a.m.
Die Teilnehmer der Parade kamen nur langsam voran. Immer wieder wurden wir von der Presse und vom Fernsehen aufgehalten, um Fragen zu beantworten. Die Zuschauer der Parade tauschten mit der ‚Dicken‘ ihre Fahnen oder ließen sie mit ihren kleinen Kindern für ein Foto posieren.
Bei 30° im Schatten, war es nicht gerade einfach in der Rolle zu bleiben. Ständig lief mir der Schweiß hinter der Maske in die Augen, so dass ich zeitweise vor brennenden Augen nichts mehr sehen konnte, ganz zu Schweigen von meiner Haut, an der mein triefnasser Fat-Suite klebte. Auch wenn es sehr anstrengend war, die fünf Stunden Eröffnungsparade will ich nicht missen – so eine pompöse Eröffnungsveranstaltung hatte ich bisher noch nie erlebt.
Nachdem alle Gruppen sich dem Kultusminister des Landes persönlich vorgestellt hatten und das Gruppenfoto von den unzähligen Kameras festgehalten wurde, gab es ein herrliches Eröffnungsbuffet mit allen Köstlichkeiten, die die thailändische Küche zu bieten hat.
Nur leider waren keinerlei alkoholischen Getränke vorgesehen und auch nur wenige Sitzmöglichkeiten vorhanden, weshalb ziemlich bald alle Künstler den rosa Pavillon verließen und ins Hotel flüchteten.
Dort traf man sich dann ganz privat auf den ein oder anderen Plausch und entspannte sich mit einem kühlen Bier auf der Hotelterrasse mit grandiosem Ausblick auf die Skyline Bangkoks.