So traurig und so schön wie das Leben
Julia Raab gelingt mit ihrem Figurentheater über Kalle ein Wurf
„Wenn dir wie jetzt im WUK Theater Quartier am halleschen Holzplatz während der Vorstellung eine Träne über die Wange kullert, müssen die Verantwortlichen etwas richtig gemacht haben. In diesem Fall Julia Raab, der mit ihrem fünf Viertelstunden langen Figurenspiel „Oma – Wie Kalle ein neues Zuhause fand“ nach dem Kinderbuch von Peter Härtling ein Wurf gelungen ist.
Das Stück, ein Solo der Darstellerin mit Puppen, erzählt […] eine Geschichte vom Sterben und Weiterleben, von Trauer und der Suche nach Glück. […]
Nichts für Kinder? Ganz im Gegenteil. Denn erstens kann man die Jüngsten ja nicht vor jeglichem Unheil schützen, indem man dieses für nicht existent erklärt. Und zweitens ist es immer eine Frage des künstlerischen Vermögens, auch kleineren Kindern schon die Kraft zu vermitteln, mit einem großen Schmerz umzugehen.
Julia Raab hat fantasievolle, sensible Mittel gefunden, ihre jungen Zuschauerinnen und Zuschauer, aber auch deren Eltern und Großeltern mitzunehmen auf eine besondere Theaterreise. […]“
Mitteldeutsche Zeitung, 14.11.2024, von Andreas Montag
Foto: Julia Fenske