Im Rahmen des Studienprojekt III der Theaterakademie Hamburg tritt 'Die Dicke' in der Inszenierung 'Auf der Greifswalder Straße' von Cora Sachs auf.
Auf der Greifswalder Straße
von Roland Schimmelpfennig
24 Stunden Restzeit Leben: Mit diesem Traum durchlebt der Gemüsehändler Rudolph den nächsten Tag, verliebt sich in eine Giraffe und wird von dieser erschossen. Daneben läuft das scheinbar normale Leben weiter… aber auch hier kippt die Realität stetig hinüber ins Surreale: Ein Mädchen stirbt und merkt es nicht, ein anderes verwandelt sich nach einem Hundebiss in einen Wolf und wird erschlagen, ein Kioskbesitzer wird von fremden Liedern ergriffen, Rumänen müssen die stehengebliebene Sonne abschießen und ein alter Mann sucht seinen davongelaufenen Hund und der Silberlöffel des Mannes, den der alte Puppenspieler 1945 als Soldat erschossen hatte, taucht bei Bauarbeiten wieder auf. Das alles wird auf den Fotos von der Dicken, der Frau aus dem Fotoladen per regelmäßigem Dauerknipser festgehalten…
Ohne die altbekannte Klage der aporistischen Gesellschaft mitzusingen, gelingt Roland Schimmelpfennig eine phantastische Erzählung über isoliert-frustrierte Großstadtbewohner von heute… Und die lebend Gestorbenen laufen weiter durch die Straßen, durch die Zeit, die einfach nicht stehen bleiben will…
RegieCora Sachs
Bühne Fanny Wühr
Kostüm Louise Tresvaux du Fraval, Cora Sachs
Dramaturgie Viola Köster
MusikJorge Paz
RegieassistenzLeon Ospald, Ilya Wolfsohn
Es spielen Marius Bistritzky, Dominik Essing, Gesa Geue, Judith Goldberg, Paul Grote, Patricia Carolin Mai, Sebastian Prasse, Julia Raab, Meike Schmidt, Granit Selmani, Thomas Strecker, Tamara Theisen, Philipp Zemmrich
Schon beim vergangenen Besuch stellte Julia Raab ihr ausdrucksstarkes schauspielerisches Talent unter Beweis, wobei man aber ebenso anmerken muss, wie beachtlich ihre Leistung unter Betrachtung des Aspekts wirkt, dass sie stets ganz alleine auf der Bühne steht. Die Figuren erwachen durch sie zum Leben und die Geschichte Jugendlicher aus der DDR wird erzählt. […]
Derya, Schülerin, KGS „Wilhelm von Humboldt“ Halle (Saale), 2021